29. September 2022

SABA Educational scholarships for migrants

Pressemitteilung

++ Frankfurt, 29.9.2022 | Seit 15 Jahren begleitet die Crespo Foundation mit dem Bildungsstipendium SABA Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung aus dem Rhein-Main-Gebiet bei ihrem Schulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg. Am 18. September wurden 25 erfolgreiche Absolventinnen des 15. SABA-Jahrgangs feierlich aus dem Programm verabschiedet. Sie haben ihren Schulabschluss erreicht und starten jetzt in eine Weiterqualifikation oder Ausbildung.

Gleichzeitig starteten an diesem Tag nicht nur 69 Frauen, sondern erstmals auch 11 Männer in das Stipendienprogramm. Nachdem der Bedarf von Männern mit Flucht- und Migrationserfahrung ohne Schulabschluss immer deutlicher wurde, hat die Crespo Foundation das Stipendienprogramm, das ursprünglich zur Qualifikation von Frauen mit Migrationsgeschichte gedacht war, für diese Zielgruppe geöffnet. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir direkt 20 Bewerbungen von Männern für SABA bekommen haben. Elf von ihnen konnten wir ein Stipendium zusagen“, berichtet Cora Stein, Bereichsleiterin Soziales bei der Crespo Foundation.

Für die SABA-Frauengruppe waren zudem erstmals auch Bewerbungen von Frauen aus der ganzen Bundesrepublik möglich, da das Bildungsstipendium als digitales Angebot nun auch wohnortunabhängig vergeben werden kann. Hiervon profitieren in diesem Jahr zehn Frauen von Flensburg bis München. Die Betreuung der Stipendiat:innengruppen finden in Kooperation mit „beramí berufliche Integration e.V.“ statt, dem langjährigen Kooperationspartner der Crespo Foundation im Programm SABA.

SABA macht Mut und Hoffnung

Was das Stipendium für die Teilnehmerinnen bedeutet, die häufig schwierige Migrationserfahrungen haben, zeigten die Abschiedsreden der Stipendiat:innen des 15. Jahrgangs.

Aniseh: „Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich eine neue Aniseh bin. Dann bekomme ich aber auch große Angst, wenn ich merke, was ich alles noch nicht kann und nicht weiß. Aber durch SABA habe ich viel Mut bekommen, und Hoffnung und Zuversicht.“

Rand: „Mir fällt es sehr schwer, von SABA Abschied zu nehmen. Ich war seit drei Jahren bei SABA – und wie ich immer wieder sage: SABA ist für mich eine Familie. Seitdem wir bei SABA sind, haben sich unsere Leben geändert. Wir stehen hier nicht nur mit tollen Abschlüssen, sondern haben gelernt, wie wir immer stark sein können, und fokussieren uns mehr auf unsere Leben. Wir sind mutige, selbstbewusste Frauen, die das Wort ‚Aufgeben‘ nicht mehr kennen. Die an den Satz ‚Ich schaffe das nicht‘ nicht mehr glauben. An die neuen Stipendiaten: Glaubt an euch! Und seid sehr gespannt: Mit SABA werdet ihr viel schaffen.“

Inass: „Meine Lehrerin hat mir damals empfohlen, bei SABA mitzumachen. Ich war nur drei Jahre in Deutschland, als ich meinen Hauptschulabschluss mit 1,8 absolviert habe. Danach hatte ich viel im Kopf, habe mich immer wieder gefragt: Soll ich die Schule weitermachen oder jetzt schon eine Ausbildung anfangen? Aber als ich Stipendiatin bei SABA war, durch die Unterstützung, die ich bekommen habe, wurde mein Wille gestärkt, dass ich doch mit der Schule weitermache und mich weiterbilde.“

„Diese persönlichen, emotionalen Rückmeldungen berühren uns immer sehr“, sagt Cora Stein. „So wie die drei Frauen es in ihren Reden beschreiben, hat sich für viele unserer Stipendiatinnen das Leben durch SABA verändert. Sie sind alle einen großen Schritt vorangekommen auf ihrem Bildungsweg, haben Anstrengungen unternommen und Hürden überwunden, und es hat sich gelohnt! Diese Rückmeldungen bestätigen uns – neben dem formalen Ziel, dass der Schulabschluss erreicht wurde – in der Wichtigkeit unserer Arbeit.“

Aniseh wird bald ihre gewünschte Ausbildung zur Kinderpflegerin beginnen. Rand und Inass, die beide mit SABA ihren Realschulabschluss und damit ihr Fachabitur erreicht haben, werden in eine Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten und in Architektur-Studium starten. Allen Stipendiat:innen ist gemeinsam, dass sie ihr Weg weiter führt in Richtung eines selbstbestimmten Lebens.

„Die SABA-Absolventinnen haben unsere neue Männergruppe ziemlich beeindruckt“, erzählt Anne Wolter, Projektreferentin bei beramí e.V. und dort für die neue Gruppe verantwortlich. „Ein Teilnehmer sagte später, er wäre noch nie auf einer so großen Veranstaltung gewesen und es wäre toll gewesen, zu sehen, mit wie viel Mut die Frauen ihren Abschluss geschafft haben, und dann selbst auf dieser Bühne zu stehen.“

SABA hat dieses Jahr 60 Frauen begleitet. Ab dem neuen Schuljahr 2022/23 werden 69 Stipendiatinnen und erstmals 10 Stipendiaten ihre Schulabschlüsse mit SABA nachholen.

 

Über SABA Bildungsstipendien
SABA wurde unter dem Titel „SABA – Bildungsstipendium für Migrantinnen“ wurde 2006 von der Crespo Foundation ins Leben gerufen. Seit 2022 wird das Stipendienprogramm auch für Männer sowie digital angeboten. Kerngedanke von SABA ist es, Migrant:innen durch Bildung zu stärken und ihnen einen Schulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg sowie den Einstieg in einen geeigneten Beruf in Deutschland zu ermöglichen. Die Crespo Foundation vergibt jährlich Stipendien an Migrant:innen aus dem Rhein-Main-Gebiet zwischen 18 und 35 Jahren. Rund 180 Frauen konnten durch SABA bereits ihren Schulabschluss erreichen und den Weg in eine Berufstätigkeit finden.
www.crespo-foundation.de/saba

Über die Crespo Foundation
Die Crespo Foundation ist eine gemeinnützige private Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main. Ihre Förderschwerpunkte sind „Kultur & Bildung“ und „Bildung & Soziales“. Die Stiftung wurde 2001 von der Psychologin und Fotografin Ulrike Crespo (1950-2019) gegründet, mit dem Ziel, Menschen in den entscheidenden Phasen ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, sie dazu zu motivieren, ihr Potenzial zu entfalten und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Dazu engagiert sich die Crespo Foundation mit vielfältigen Projekten in den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales.
www.crespo-foundation.de

Über beramí berufliche Integration e.V.
Seit 1990 engagiert sich beramí in der beruflichen Beratung, Qualifizierung und dem Empowerment von Menschen mi Migrationserfahrung. Ziele sind die qualifikationsadäquate Integration in den Arbeitsmarkt und die Förderung der gesellschafltichen Partizipation. Besondere Expertise liegt in der Beratung zur Anerkennung ausländischer Schul- und Berufsabschlüsse sowie Deutschförderung und Vermittlung branchenbezogener Fachsprache. beramí setzt digitale Medien und Lernformate im Unterricht ein und vermittelt damit digitale Kompetenzen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Umsetzung von Angeboten zur Förderung von gesellschaftlicher und politischer Partizipation.
www.berami.de/kategorie/angebote/qualifizierung


Pressekontakt

Crespo Foundation
Jenni Werner
Referentin Kommunikation
E-Mail: jenni.werner@crespo-foundation.de

Telefon: +49 69 2710 795 36

beramí berufliche Integration e.V.
Cornelia Goldstein
PR und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: goldstein@berami.de
Telefon: +49 69 913010 30

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