Initiative für Transformation in der Bildung
100-Prozent-Schulen
Jedes fünfte Kind in Deutschland beherrscht am Ende der Grundschule Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen nicht richtig. 100-Prozent-Schulen wollen das ändern – damit kein Kind zurückbleibt.


© DKJS, Anne-Franziska Heidenreich
Kein Kind zurücklassen
Jedes fünfte Kind in Deutschland kann am Ende der vierten Klasse nicht ausreichend lesen, schreiben oder rechnen, um mit den Anforderungen der weiterführenden Schule mitzuhalten. Seit 2016 verschlechtern sich beispielsweise die Ergebnisse in der Lesekompetenz fortlaufend. In Deutschland hängt der erfolgreiche Erwerb von grundlegenden Kompetenzen besonders stark von der sozialen Herkunft der Kinder ab.
Gleiche Chancen unabhängig von der sozialen Herkunft
100-Prozent-Schulen wollen das ändern. Sie verstehen Grundbildung als Gemeinschaftsaufgabe, die datengestützt und mit Blick auf die individuellen Lernvoraussetzungen gelingt. Dafür richten die Schulen ihren Fokus neu aus: Sie streben eine gezielte Veränderung des Unterrichts an, um allen Schüler:innen gerecht zu werden – damit jedes Kind eine starke Basis für seine Zukunft hat.
100-PROZENT-SCHULEN AUF EINEN BLICK
Für wen?
Grundschulen
Ziel
Alle Viertklässler:innen erreichen den Mindeststandard in den Basiskompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen.
Ort
Deutschland
So funktioniert’s
100-Prozent-Schulen stellen die individuellen Lernvoraussetzungen jedes Kindes in den Mittelpunkt und passen ihren Unterricht flexibel an die Bedürfnisse der Schüler:innen an. Dazu nutzen sie bewährte Instrumente, um den Lernstand zu erfassen (zum Beispiel durch regelmäßige Rückmeldungen) und setzen verschiedene Methoden und Materialien ein, die auf unterschiedliche Lernvoraussetzungen abgestimmt sind.
Neben den Grundkompetenzen achten sie auch auf die persönliche Entwicklung. Deshalb bieten 100-Prozent-Schulen zusätzliche Angebote außerhalb des Unterrichts an. Diese fördern unter anderem soziale Fähigkeiten, Selbstständigkeit, Motivation, Lerninteresse und ein gutes Klassenklima.
Eine Gemeinschaftsaufgabe
Mindestens fünf Grundschulen aus einer Region bilden freiwillig ein Cluster. Zusammen mit weiteren Partner:innen aus Kommune und Schulaufsicht wachsen sie zu einer Verantwortungsgemeinschaft zusammen. Nach und nach vergrößert sich dieses Netzwerk, neue Cluster kommen hinzu, wirksame Ansätze werden geteilt. Das Fachbüro 100-Prozent-Schulen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) begleitet die regionalen Cluster mit Austausch, Qualifizierung und Schulentwicklungsberatung.
Bildung ist die Basis
Die Crespo Foundation hat 100-Prozent-Schulen mitinitiert und fördert das Programm, weil Bildung ein Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben ist. Zusammen mit unseren Förderpartner:innen gestalten wir bildungsgerechte, diskriminierungsfreie und bedarfsorientierte Angebote und stoßen strukturelle Veränderungen an.
„Das Ziel ‚100 Prozent‘ bedeutet einen Paradigmenwechsel: Wir schauen darauf, ob die Schule wirklich bei allen Kindern das Bildungsziel erreicht. Und wir wollen lernen, was sie dafür braucht – wie weit ihre eigenen Möglichkeiten reichen und wo sie auf die Kooperation mit anderen angewiesen ist, von der Kita über spezialisierte Förderangebote bis zur Jugendhilfe.“

PARTNER:INNEN
100-Prozent-Schulen ist ein Projekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), mitinitiiert und gefördert von der Prof. Otto Beisheim Stiftung, der Crespo Foundation und der Robert Bosch Stiftung.
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