
„Die Stiftung stellt im eigentlichen Sinne des humanistischen Bildungsideals den Menschen und seine Potenziale in den Mittelpunkt und verweigert sich der ökonomischen Logik.“
In den deutschen Bildungsdebatten der vergangenen 15 Jahre kehrt unabhängig von politischer Couleur und Bundesland ein Grundmuster immer wieder: Ein Land ohne Rohstoffe müsse in seine Köpfe investieren und die von der Globalisierung beförderte Konkurrenz mit Fernost damit beantworten, immer mehr Menschen eines Jahrgangs durch Abitur und Studium zu pressen. Anders gesagt: Das Land Goethes soll die Bildung seiner Bürger*innen an volkswirtschaftlichen Erwägungen ausrichten. Meiner Ansicht nach beschreiten wir damit einen fatalen Irrweg.
Ergebnis von alldem ist nicht eine bessere Bildung für viele, sondern die Entwertung der Bildung für die*den Einzelne*n. Oder wer glaubt ernsthaft, dass eine Gesellschaft gebildeter ist, nur weil über 40 Prozent eines Jahrgangs zum Abitur, Fachabitur und dann später in sechs Semestern zum Bachelor durchgewunken werden? Wir erweisen uns einen Bärendienst, denn die kreativen Potenziale Einzelner, die eine Gesellschaft wirklich voranbringen können, werden in diesem System der Gleichmacherei immer seltener entdeckt und gefördert.
Akteure wie die Crespo Foundation, die sich um die Korrektur dieser Fehlentwicklungen bemühen, sind ein seltener Lichtblick. Die Stiftung stellt im eigentlichen Sinne des humanistischen Bildungsideals den Menschen und seine Potenziale in den Mittelpunkt und verweigert sich der ökonomischen Logik. Mit ihren Programmen zur Förderung der Ästhetischen Bildung bei Kindern und Jugendlichen widmet sich die Crespo Foundation einem besonders vernachlässigten Feld. Ich möchte Sie ermutigen, in einer Zeit, in der das Geistige zunehmend unter ökonomischen Rechtfertigungsdruck gerät, nicht nachzulassen, seinen immateriellen Wert zu betonen. Den Wert des Wahren, Schönen, Guten.