„Was macht die Krise mit der Gesellschaft? Die zehn Kurztexte und Essays machen Aspekte sichtbar, die in den aufgeregten Debatten oft untergehen – von kleinen Verschiebungen der Wahrnehmung bis zu radikalen Reaktionen.“, so die Jury. In ganz unterschiedlichen Tonlagen und aus überraschenden Perspektiven untersuchten sie Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, der Klimaerwärmung, des wachsenden ökonomischen Drucks und erzählten Geschichten von Diskriminierung und Gewalt im Zusammenhang mit Migration und mit kollektiver Erinnerung, aber auch davon, wie Krankheit und Tod verwaltet würden – und nicht zuletzt reflektierten sie, wie man über Gegenwart schreiben könne, heißt es in der Begründung der Jury weiter.
Die sieben Jurymitglieder zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt literarischer Verfahren, die in den komplex und eigenwillig gestalteten Texten zum Einsatz kommt: „Ob zart und differenziert, dokumentarisch und analytisch, emotional aufwühlend, grotesk oder spekulativ – die zehn Texte bieten ebenso kritische wie lustvolle Zugänge zu einer unübersichtlichen Wirklichkeit.“
Die Texte der Shortlist-Autor*innen sind online unter www.wortmeldungen.org/literaturpreis/shortlist/ zu lesen. Zu hören sind die Autor*innen nach und nach im Podcast WORTWÖRTLICH – Hören, was andere schreiben. Dort stellen sie sich und ihre Texte in insgesamt zehn Folgen im Gespräch mit der freien Journalistin und Radiomoderatorin Gesa Ufer vor.
Ende Februar schließlich wird der*die Preisträger*in bekannt gegeben, der*die in einer zweiten Jurysitzung nominiert wird. Die Preisverleihung des WORTMELDUNGEN-Literaturpreises mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema des Preisträger*innentextes findet am 27. Juni 2021 hoffentlich wie geplant in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt statt.
Die zehn Shortlist-Autor*innen im Überblick:
Xaver Bayer (Wien): Die Apokalypse des Lukas
Marius Goldhorn (Berlin): Am Hang
Andrea Grill (Wien): Die Gravitation auf der Erde
Melinda Nadj Abonji (Zürich): Überfremd
Marion Poschmann (Berlin): Laubwerk
Doron Rabinovici (Wien): Mitten im Prozess
Tex Rubinowitz (Wien): Zeit der Übersprungshandlungen
Monique Schwitter (Hamburg): Fall
Isabella Straub (Klagenfurt und Wien): Bis es still ist
Maren Wurster (Berlin): Papa stirbt, Mama auch
Die Sendedaten im Überblick:
> Drei Gespräche aus den Podcasts mit längeren Lesepassagen: 26.01. ab 22.00, hr2-kultur, Spätlese
> Gespräch von Gesa Ufer mit den Shortlist-Autor*innen Melinda Nadj Abonji, Tex Rubinowitz und Maren Wurster zu ihren Shortlist-Texten: 24.01., 12.04 Uhr, hr2-kultur, Literaturland Hessen
> Wiederholung: 30.01., 18.04 Uhr, hr2-kultur, Literaturland Hessen
ÜBER WORTMELDUNGEN
Der Literaturpreis für kritische Kurztexte wird von der Crespo Foundation ausgelobt. Der Literaturpreis ist mit 35.000 Euro dotiert und wird jährlich für herausragende literarische Kurztexte verliehen, die in der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen den Nerv der Zeit treffen. Der mit 15.000 Euro dotierte Förderpreis soll junge Autor*innen motivieren, sich mit dem Thema des Preisträger*innentextes auseinanderzusetzen und eine eigene literarische Position zu formulieren.
>> Hier gelangen Sie zu den zehn Texten der Shortlist!
>> Weitere Informationen zur Jury des WORTMELDUNGEN-Literaturpreises finden Sie hier!
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