Volha Hapeyeva, Trägerin des WORTMELDUNGEN-Literaturpreises 2022, hatte für den Förderpreis die Frage formuliert: „Schiffe vor Anker, Autos auf Parkplätzen, aber ich bin diejenige, die kein Zuhause hat. Wie lassen sich Flucht, Exil und Heimatlosigkeit in Worte fassen?“
Mehr als 200 junge Autor:innen haben geantwortet und ihre Texte eingesandt. Die WORTMELDUNGEN-Juror:innen Maryam Aras (Literaturkritikerin), Matthias Göritz (Autor), Martin Kordić (Lektor, Hanser Verlag), Nikola Richter (Verlegerin, mikrotext) und Jan Valk (Lektor, Kiepenheuer&Witsch) wählten aus den Einsendungen zehn kurze kritische Texte aus, die sich auf völlig unterschiedliche Weise literarisch mit den Themen Flucht, Exil und Heimatlosigkeit auseinandersetzen.
Die nominierten Autor:innen
Juli Mahid Carly (*1997 in Baunatal) studierte Germanistik und Geschichte in Göttingen und Theaterregie in Ludwigsburg und promoviert zurzeit an der Kunsthochschule Kassel. Neben Theatertexten erarbeitet Juli autofiktionale Performances, Dokumentarfilme und partizipative Musiktheater-Projekte.
Nicole Collignon (*1999 in Landshut) studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim sowie nun Sprachkunst in Wien, wo sie derzeit lebt. Sie ist Teil der Lesebühne SEHR ERNSTE sowie der Redaktion der JENNY 2022 und arbeitet gerade an einem längeren fiktionalen Text.
Muri Darida (*1993 in Bayern) ist Autor:in, Journalist:in und Übersetzer:in und lebt in Berlin. Journalistische Publikationen u.a. für ZEIT ONLINE, ze.tt, jetzt.de, ARD Kontraste; Literarisches für GYM, Parabolis Virtualis, transcodiert und Schreiben gegen die Norm(en).
Julienne De Muirier (*1994 in Köln) lebt als freischaffende Autorin in Dortmund. Sie schreibt Prosa, Dramatik und Drehbuch. Ihre Prosa wurde u.a. in der BELLA triste, Das Narr und YALLAH SALON veröffentlicht.
Anna Fedorova (*1992 in Charkov) ist in Süddeutschland aufgewachsen und lebt und arbeitet in Berlin. Hat vieles studiert, Kunstgeschichte und Philosophie abgeschlossen. Veröffentlichungen u.a. in Metamorphosen, Lyrik von Jetzt 3 und ]trash[pool.
Tara Meister (*1997 im Kloster Frauenchiemsee) ist in Kärnten aufgewachsen. Sie studiert Humanmedizin in Wien und ab Herbst Literarisches Schreiben in Leipzig. Ihre Texte wurden mehrfach ausgezeichnet und in diversen Anthologien und Literaturzeitschriften publiziert.
Sophia Merwald (*1998 in Weiden i. d. Opf.) studierte Journalistik sowie Film- und Medienkultur-Forschung in München, Eichstätt und Lillehammer. Sie arbeitete als freie Journalistin, veröffentlichte in Literaturzeitschriften und war u.a. nominiert für den Klopstockpreis für junge Lyrik. Momentan arbeitet sie an ihrem ersten Roman.
Irina Nekrasov (*1993 in Tscheljabinsk) studiert Kulturwissenschaften und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie ist Teil des Autor_innenkollektivs PMS Postmigrantische Störung. Veröffentlichungen u.a. in der Anthologie Solidarisch gegen Klassismus.
Sophia Strasser (*2001 in Niederbergkirchen) absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Ensembleleitung mit Schwerpunkt Viola an der Berufsfachschule für Musik in Altötting und studiert nun Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in München, wo sie auch lebt.
Jonë Zhitia (*1996 in München)studiert Soziologie und Literarisches Schreiben an der Universität Leipzig. Sie ist Mitbegründerin des nachhaltigen und feministischen Onlinemagazins EKOLOGISKA MAG und veröffentlichte unter anderem in den Magazinen tuerspion und JENNY.
Über WORTMELDUNGEN
Der Literaturpreis für kritische Kurztexte wird jährlich von der Crespo Foundation ausgelobt. Er ist mit 35.000 Euro dotiert und wird für herausragende literarische Kurztexte verliehen, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Der mit 15.000 Euro dotierte Förderpreis schließt an den Literaturpreis an und soll junge Autor:innen motivieren, in Auseinandersetzung mit dem Thema des Gewinner:innentextes eine eigene literarische Position zu formulieren.