Babylotse verhilft zu einem guten Start ins Leben! Das hat eine Studie der Universität Frankfurt jetzt belegt

Seit sechs Jahren unterstützen Babylotsinnen Eltern von Neugeborenen direkt auf den Geburtsstationen. Und das an mittlerweile allen sieben Geburtskliniken der Mainmetropole Frankfurt. Mehr als 13.000 Familien haben das Gespräch mit den Hebammen bereits in Anspruch genommen. Eine am Donnerstag, den 04. Februar 2021, vorgestellte Studie der Goethe-Universität Frankfurt beweist: Für viele Mütter und Väter kommt das Angebot im genau richtigen Moment und verhilft durch Beratung und Vermittlung auch den Neugeborenen zu einem guten Start ins Leben.
Die Themen decken dabei alle Bereiche des Familienlebens ab: Von Fragen zur Elternzeit über Möglichkeiten, in Frankfurt Kontakte zu knüpfen, bis hin zu Krisensituationen wie Obdachlosigkeit oder häusliche Gewalt.

In Frankfurt sind mittlerweile zehn Babylotsinnen an 52 Wochen pro Jahr im Einsatz, um in den Geburtskliniken den Rat suchenden Eltern zur Seite stehen. Gefördert und begleitet wird Babylotse von einem starken Stifter-Bündnis aus der Crespo Foundation, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, der aqtivator gGmbH und der BHF Bank Stiftung gemeinsam mit der Stadt Frankfurt und in der Trägerschaft des Kinderschutzbundes Frankfurt.

„Wie wirkt Babylotse? Welche Strukturen haben sich bewährt? Wie beeinflusst Babylotse das System in der Geburtsklinik? Wie wirkt Babylotse in die Stadt und die Angebote der Frühen Hilfen hinein? Wie erleben Mütter und Väter das Angebot?“ Diesen und ähnlichen Fragen geht die von Sabine Andresen, Professorin für Sozialpädagogik und Familienforschung der Goethe-Universität Frankfurt, und ihrem Forschungsteam in einem Zeitraum von zwei Jahren anhand von Interviews erstellte Studie nach.

Deren wesentliches Ergebnis: Babylotse wirkt! Eltern und Klinikmitarbeiter*innen nehmen die Arbeit der Babylotsinnen als entlastend wahr, bei Problemen können Eltern zielgerichtet in Angebote der Gesundheits- und Sozialsysteme vermittelt werden. „Die Babylotsin war wie ein Engel für mich. Wirklich. Ich kenne sie von Geburt meiner Tochter. Die Babylotsin hat überall geholfen. Wirklich. Egal, was ich brauche, sagte sie nie nein.“, so das Fazit einer Mutter über Babylotse Frankfurt.

„Die Studie bestätigt uns, dass wir an der richtigen Stelle ansetzen.“, freute sich Stefan Schäfer, Geschäftsführer vom Kinderschutzbund Frankfurt. Es sei insbesondere in den schwierigen Zeiten der Pandemie gut zu wissen, dass das Hilfsangebot die Familien erreiche, so Schäfer weiter. Nachbesserungsbedarf sieht die Studie allerdings bei der Frage, wie gut die Eltern auf die Babylotsinnen in Arztpraxen und bei Gynäkolog*innen hingewiesen werden sowie bei der Vor- und Nachsorge durch Hebammen.

Über Babylotse Frankfurt
AUF EINEN BLICK
> 13.000 Geburten in Frankfurt am Main pro Jahr
> 10 Babylotsinnen, davon 7 Vollzeitstellen 
> 7 Kliniken: 85% aller Eltern sind über Babylotse informiert, 30% direkte Kontaktaufnahmen 
> Jahr 2020: ca. 3.200 Erstgespräche, davon 70% Direktmeldungen und 30% über Screening, 10% in der Schwangerschaft, 90% unmittelbar nach der Geburt

Babylotse Frankfurt ist ein Projekt der Crespo Foundation, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, der aqtivator gGmbH und der Stadt Frankfurt am Main. Operativer Träger ist der Deutsche Kinderschutzbund, Bezirksverband Frankfurt am Main e.V., der Babylotse in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Kliniken der Geburtshilfe und der Stiftung Familienorientierte Nachsorge Hamburg SeeYou umsetzt. Die Realisierung des Projektes am Universitätsklinikum Frankfurt wird von der BHF-Bank-Stiftung gefördert. Das Angebot gibt es aktuell in elf weiteren hessischen Geburtskliniken. 

>> Erfahren Sie mehr über Babylotse Frankfurt!
>> Zur Webseite vom Kinderschutzbund Frankfurt geht’s hier.

Foto: Jeanette Petri