Ästhetische Bildung@IEMA
Entwicklung und Etablierung eines Musikvermittlungs-Moduls an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HFMDK)
Das Ensemble Modern zählt zu den führenden Ensembles für Neue Musik und kann auf eine lange Tradition im Education-Bereich zurückblicken. Mit der Gründung der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) im Jahr 2003 hat es seine Aus- und Weiterbildungsprojekte unter einem Dach gebündelt, um das musikalische Erbe der Moderne gezielt weitergeben zu können. Seitdem arbeiten die Dozent*innen im Bereich der Musikvermittlung und ästhetischen Bildung mit Schwerpunkt Education-Projekte.
Seit Ende 2018 / Anfang 2019 haben junge Musiker*innen und Studierende des Masterstudiengangs IEMA an der HFMDK im Rahmen eines mehrteiligen Musikvermittlungs-Moduls die Chance, sich bereits während ihres Studiums mit Formaten der Musikvermittlung auseinanderzusetzen und in diesem Feld von den Dozent*innen des Ensemble Modern ausbilden lassen.
Dabei steht der unmittelbare eigene praktische Umgang mit Musik im Mittelpunkt. Konkret bedeutet das: Die Studierenden üben sich darin, Kinder und Jugendliche dazu anzuregen und anzuleiten, selbst schöpferisch tätig zu werden und ihre eigene Kreativität musikalisch zum Ausdruck zu bringen, anstatt bestehende Werke bestmöglich zu reproduzieren.
Um die notwendige Nachhaltigkeit zu gewährleisten, ist das Musikvermittlungs-Modul mehrteilig aufgebaut und erstreckt sich über ein gesamtes Jahr. Im Rahmen unterschiedlicher Workshops bekommen die Studierenden sowohl theoretisches als auch technisch-praktisches Handwerk und Ideen vermittelt, wie solche Vermittlungskonzepte selbständig konzipiert und durchgeführt werden können.
Im Pilotjahr etwa konzipierten die Studierenden des Jahrgangs 2019/2020 vier verschiedene Musikformate für die Jahrgangsstufe 8 der Frankfurter Gesamtschule IGS Nordend, die in einer Projektwoche im Februar 2020 im Haus der Deutschen Ensemble Akademie praktisch umgesetzt und aufgeführt wurden. Die Themen reichten von post-minimalistischer Musik über „Kettenreaktion“ und „Water Music“ bis hin zu „Story-Telling“.
Mit der Förderung des Projekts verbindet die Crespo Foundation gleich zwei wichtige Anliegen: Zum einen soll allen Kindern und Jugendlichen der Zugang zur Musik ermöglicht werden, ganz gleich, ob eine musikalische Vorbildung existiert oder nicht. Zum anderen bringt das Projekt junge Künstler*innen bereits während der Ausbildung mit der kulturellen Bildung und Kunstvermittlung in Kontakt und stärkt diese so in ihrer professionellen Entwicklung.